Steuersparmodelle
Deutschland erhebt, genau wie die meisten anderen Länder auf der Welt, auf bestimmte finanzielle Transaktionen Steuern, welche beispielsweise bei dem eigenen Einkommen, aber auch bei weiteren Umsätzen und besonderen Investitionen anfallen. Genutzt werden die Staatseinnahmen dann im staatseigenen Haushalt, unter anderem für die Entlohnung verbeamteter Fachkräfte oder die Entwicklung und Instandhaltung der Infrastruktur.
Auch wenn dieses Vorgehen die Grundlage für einen Sozialstaat wie Deutschland darstellt, kann eine hohe Steuerlast zu Missmut und Demotivation führen, profitieren doch die Erwerbstätigen von ihrer Tätigkeit nur in geringerem Ausmaß. Damit die eigene Steuerlast reduziert werden kann, gab es in der Vergangenheit bereits viele verschiedene Vorgehen und Methoden, eine der spannendsten Kategorien in diesem Kontext stellen die sogenannten Steuersparmodelle dar. Was es hiermit auf sich hat und wie auch Sie von diesen Methoden profitieren können, haben wir Ihnen in diesem Artikel zusammengefasst.
Steuersparmodelle im Allgemeinen
Steuersparmodelle verhelfen Privatpersonen sowie Unternehmern und Selbstständigen dazu, ihre individuelle Steuerlast zu verringern, indem diese die anfallenden Steuern in Kapitalanlagen oder zusätzliche Einkommensströme umwandeln. Unter anderem besteht beispielsweise die Möglichkeit, verschiedenartige Investitionen zu tätigen, um die Steuerlast zu reduzieren, da durch ein solches Vorgehen Abschreibungen und Verlustzuweisungen bezüglich der Kapitalanlagen steuermindernd auf das zu versteuernde Einkommen angerechnet werden können.
Aus diesem Sachverhalt wird allerdings auch deutlich, dass solche Möglichkeiten sich nur dann wirklich lohnen können, wenn überhaupt eine überdurchschnittlich hohe Steuerlast anfällt – also dann, wenn der oder die Steuerpflichtige ein entsprechend hohes Einkommen aufweisen kann. Aber auch Personen mit niedrigeren Einkommen können profitieren, wenn auch auf anderem Wege: Die Absetzung von Kosten für Fortbildungen, Beiträgen zur Altersvorsorge oder Verlusten aus Aktiengeschäften kann ebenfalls steuermindernd wirken und das auch einkommensunabhängig.
Steuersparmodelle für Einkommen-, Gewerbe- und Körperschaftsteuer
Am einfachsten lassen sich vermutlich Steuern sparen, wenn die steuerliche Ansässigkeit in Deutschland ganz einfach beendet wird. Dies ist allerdings nur mit einem Wegzug aus Deutschland in ein anderes Land möglich und an verschiedene andere Bedingungen geknüpft, diese Möglichkeit erscheint vermutlich den wenigsten Personen realistisch und interessant. Deshalb gibt es auch eine ganze Reihe weiterer Möglichkeiten, auch bei einem Verbleib in Deutschland Steuern zu sparen. Zum Beispiel können Steuerpflichtige, falls sie einer Kirche angehören, aus dieser austreten, um sich die Kirchensteuer, welche üblicherweise 8-9% der Einkommensteuer beträgt, zu sparen. Außerdem können durch den Abschluss eines Riester-Vertrags oder aber durch eine betriebliche Altersvorsorge Steuern gespart werden, in dem sowohl die dadurch entstehenden Zulagen als auch die steuermindernde Wirkung miteinbezogen werden.
Steuersparmodelle für Selbstständige
Auch Unternehmer und Selbstständige können neben den Steuersparmodellen für Privatpersonen von weiteren Möglichkeiten profitieren: So stellt beispielsweise die Möglichkeit, eine Kapitalinvestition zu tätigen, in vielen Fällen ein steuerlich profitables Modell dar, besonders wenn dabei nach §7g Abs. 1 EStG der Investitionsabzugsbetrag für geplante oder tatsächliche Investitionen in bewegliche Wirtschaftsgüter genutzt wird. Dieses Vorgehen ist an die Bedingung geknüpft, dass das Unternehmen entweder ein Betriebsvermögen in der Bilanz von höchstens 235.000 Euro aufweist oder einen maximalen Jahresgewinn von 100.000 Euro erzielt, da besonders kleinere und mittlere Unternehmen und Betriebe dadurch gefördert und Investitionsanreize erzielt werden sollen. Auch Freiberufler können Steuern sparen, besonders spannend kann die intensive Prüfung der Notwendigkeit sein, Gewerbesteuer zu zahlen – dies ist häufig entweder nicht oder nur in vermindertem Maße notwendig.
Über den Autor:
Thomas May
Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Fachberater für Restrukturierung und Unternehmensplanung (DStV e.V.)
Tel.: +49 7131 72409-0