Solarenergie im Aufwind: Alles, was Sie über Photovoltaik-Förderungen 2024 wissen müssen
Solarenergie im Aufwind: Alles, was Sie über Photovoltaik-Förderungen 2024 wissen müssen
Angesichts der fortschreitenden Energiewende und der zunehmenden Bedeutung erneuerbarer Energien hat die Bundesregierung auch für das Jahr 2024 umfangreiche Förderprogramme zur Unterstützung von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) aufgesetzt. Die Photovoltaik Förderungen 2024 zielen darauf ab, den Umstieg auf Solarenergie sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen finanziell attraktiver zu gestalten und die Verbreitung dieser umweltfreundlichen Technologie zu beschleunigen.
Einspeisevergütung
Ein zentrales Element der Förderung von Photovoltaikanlagen ist die Einspeisevergütung. Diese Vergütung garantiert den Betreibern von PV-Anlagen eine feste Bezahlung für den ins öffentliche Netz eingespeisten Strom. Für das Jahr 2024 liegt die Einspeisevergütung für neue Anlagen bis zu einer Größe von 10 kWp bei 8,1 Cent pro Kilowattstunde. Diese Vergütung wird über einen Zeitraum von 20 Jahren garantiert, was langfristige Planungssicherheit und eine stabile Einnahmequelle für die Betreiber darstellt.
Teileinspeisung |
Volleinspeisung |
|
0 – 10 kWp |
8,11 ct/kWh |
12,86 ct/kWh |
10 – 40 kWp |
7,03 ct/kWh |
10,79 ct/kWh |
40 – 100 kWp |
5,74 ct/kWh |
10,79 ct/kWh |
Die Einspeisevergütung ist ein wesentlicher Anreiz, da sie die Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen erheblich verbessert. Sie ermöglicht es den Betreibern, nicht nur durch die Einsparung von Stromkosten, sondern auch durch den Verkauf von überschüssigem Strom Einnahmen zu erzielen. Damit wird die Investition in Photovoltaik finanziell lukrativer und attraktiver.
Förderung durch die KfW
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet umfangreiche Förderprogramme zur Unterstützung von Photovoltaik-Projekten. Über das Programm „Erneuerbare Energien – Standard (270)“ können Darlehen für die Errichtung, Erweiterung und den Erwerb von Photovoltaik-Anlagen beantragt werden. Diese vergünstigten Kredite decken nicht nur die Kosten der Solarmodule, sondern auch Ausgaben für Planung, Projektierung und Installation, einschließlich Batteriespeicher. Die Laufzeiten dieser Kredite variieren zwischen 5 und 30 Jahren, und der Höchstbetrag liegt bei 150 Millionen Euro. Anfang 2024 betrug der bestmögliche effektive Jahreszins 5,21 Prozent. Die genauen Konditionen hängen von den wirtschaftlichen Verhältnissen der Antragsteller und der Qualität der Sicherheiten ab und werden von der jeweiligen Hausbank ermittelt. Wichtig ist, dass der Förderkredit bewilligt wird, bevor ein Kaufvertrag abgeschlossen wird, da nachträgliche Anträge nicht möglich sind. Da nicht jede Bank den KfW-Kredit anbietet, kann ein Vergleich mit anderen Finanzierungsoptionen sinnvoll sein.
Förderung auf Landesebene
Neben den bundesweiten Fördermaßnahmen durch die KfW und die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gibt es auch zahlreiche regionale Förderprogramme für Photovoltaik-Anlagen. Diese Programme werden von den Bundesländern und Kommunen angeboten und bieten zusätzliche finanzielle Unterstützung, die die Investition in Solaranlagen noch attraktiver machen können. Es lohnt sich daher, sich über die speziellen Fördermöglichkeiten in der eigenen Region zu informieren.
In einigen Bundesländern, wie Berlin, Baden-Württemberg und Bayern, gibt es spezifische Programme, die die Installation von Photovoltaik-Anlagen und Batteriespeichern unterstützen. Diese regionalen Förderungen können sowohl als direkte Zuschüsse als auch als zinsgünstige Darlehen gewährt werden. Beispielsweise bietet das Programm Progres.NRW in Nordrhein-Westfalen finanzielle Unterstützung für verschiedene Aspekte der erneuerbaren Energien, einschließlich Photovoltaik und Batteriespeicher.
Die Höhe und Art der Förderung können von Region zu Region variieren. Oft sind die Programme jedoch budgetiert und zeitlich begrenzt, weshalb es ratsam ist, frühzeitig einen Antrag zu stellen. Erste Anlaufstellen für Informationen über regionale Förderprogramme sind die Stadt- oder Gemeindeverwaltungen sowie die jeweiligen Umwelt- und Energieministerien der Bundesländer. Zudem gibt es Online-Datenbanken, wie die Förderdatenbank des Bundes, die einen umfassenden Überblick über aktuelle Fördermöglichkeiten bieten.
Durch die Kombination von bundesweiten und regionalen Förderungen können die Gesamtkosten für die Anschaffung und Installation einer Photovoltaik-Anlage erheblich reduziert werden. Dies macht den Einstieg in die Nutzung erneuerbarer Energien für viele Haushalte finanziell machbarer und trägt gleichzeitig zur Erreichung der Klimaziele bei.
Photovoltaik-Förderung auf kommunaler Ebene
Neben den staatlichen und regionalen Förderprogrammen bieten auch viele Städte und Gemeinden spezielle Unterstützung für die Installation von Photovoltaik-Anlagen. Diese lokalen Initiativen haben das Ziel, den Ausbau erneuerbarer Energien auf kommunaler Ebene zu fördern und die Bürgerinnen und Bürger dabei zu unterstützen, aktiv zur Energiewende beizutragen.
Die Fördermaßnahmen auf kommunaler Ebene können vielfältig sein und reichen von direkten Zuschüssen über steuerliche Anreize bis hin zu Beratungsleistungen und Informationsveranstaltungen. Einige Städte und Gemeinden bieten beispielsweise finanzielle Unterstützung für die Anschaffung von Photovoltaik-Anlagen in Form von einmaligen Zuschüssen oder zinsgünstigen Darlehen.
Batteriespeicher
Die Förderung von Batteriespeichern ist ein weiterer zentraler Bestandteil der PV-Förderung 2024. Batteriespeicher ermöglichen es, den erzeugten Solarstrom zu speichern und bei Bedarf zu nutzen, wodurch die Eigenverbrauchsquote erhöht und die Abhängigkeit von externen Stromquellen reduziert wird. Dies trägt nicht nur zur Stabilität des Stromnetzes bei, sondern steigert auch die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlagen erheblich.
Das KfW-Programm 442 bietet spezielle Zuschüsse für die Installation von Batteriespeichern in Kombination mit Photovoltaikanlagen. Diese Zuschüsse betragen bis zu 3000 Euro, wobei 250 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität gefördert werden. Die Kombination von PV-Anlage und Batteriespeicher ermöglicht eine maximale Nutzung der erzeugten Solarenergie und unterstützt die energetische Unabhängigkeit der Betreiber.
Förderung für Wärmepumpen und PVT-Anlagen
Im Kontext der Energiewende spielt auch die Kombination von Photovoltaik und Wärmepumpen eine wichtige Rolle. PVT-Anlagen, die Photovoltaik und Solarthermie kombinieren, bieten die Möglichkeit, sowohl Strom als auch Wärme aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Diese Technologie maximiert die Energieeffizienz und trägt zur weiteren Reduzierung des CO₂-Ausstoßes bei.
Die Bundesregierung und die Länder bieten vielfältige Förderprogramme für den Einbau von Wärmepumpen, insbesondere wenn diese in Verbindung mit Photovoltaikanlagen betrieben werden. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bietet Zuschüsse und zinsgünstige Kredite für den Einbau solcher Systeme. Diese Förderungen zielen darauf ab, den Einsatz von Wärmepumpen und PVT-Anlagen zu unterstützen und die energetische Modernisierung von Gebäuden voranzutreiben.
Fördervoraussetzungen
Für die Beantragung von Fördermitteln für Photovoltaik-Anlagen gelten bestimmte Voraussetzungen, die beachtet werden müssen, um die Unterstützung zu erhalten. Ein entscheidender Punkt ist, dass Anträge auf Förderungen in der Regel vor Beginn der Arbeiten gestellt werden müssen. Es ist wichtig, sich frühzeitig über die verschiedenen Programme zu informieren und die Anträge rechtzeitig einzureichen, um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Schritte rechtzeitig abgeschlossen werden können.
Um die passenden Förderprogramme zu finden und sich über die jeweiligen Voraussetzungen zu informieren, kann die Nutzung einer Fördermitteldatenbank hilfreich sein. In dieser Datenbank sind alle aktuellen Programme aufgeführt, zusammen mit den entsprechenden Ansprechpartnern und den genauen Voraussetzungen für die Förderung. Dadurch erhalten Interessenten einen umfassenden Überblick über die verfügbaren Fördermöglichkeiten und können gezielt diejenigen Programme auswählen, die am besten zu ihren Bedürfnissen und ihrem Vorhaben passen.
Steuerliche Vorteile
Neben der Photovoltaik Förderungen in 2024 profitieren PV-Anlagen-Besitzer von verschiedenen steuerlichen Erleichterungen. Seit dem Jahr 2023 entfällt die Mehrwertsteuer auf PV-Anlagen und deren Komponenten, was die Anschaffungskosten erheblich senkt. Zusätzlich wurden die Regelungen zur Einkommensteuer vereinfacht: Erträge aus der Einspeisevergütung sind für Anlagen bis zu einer Größe von 30 kW (bei Einfamilienhäusern) bzw. 15 kW pro Wohneinheit (bei Mehrfamilienhäusern) von der Einkommensteuer befreit. Dies reduziert den administrativen Aufwand und steigert die Attraktivität der Investition in Solarenergie weiter. Kanzlei HERRMANN + MAY berät Sie zu allen steuerlichen Fragen rund um PV-Anlagen.
Fazit
Die Photovoltaik Förderung 2024 bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, die den Umstieg auf Solarenergie finanziell attraktiv und machbar machen. Die umfangreichen Förderungen unterstützen nicht nur die Energiewende und den Klimaschutz, sondern bieten den Betreibern von PV-Anlagen auch langfristige finanzielle Vorteile. Durch die Integration von Photovoltaik in ihre Energieversorgung können Haushalte und Unternehmen ihre Energiekosten senken, ihre Unabhängigkeit von externen Stromquellen erhöhen und einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Über den Autor:
Thomas May
Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Fachberater für Restrukturierung und Unternehmensplanung (DStV e.V.)
Tel.: +49 7131 72409-0