Aktien kaufen mit vermögensverwaltender GmbH: Strategien zur Steueroptimierung

 

Aktien kaufen mit vermögensverwaltender GmbH - Mehrere Strategien, ein Ziel: Steueroptimierung

 

Durch den An- und Verkauf von Aktien können Sie Ihr Vermögen auf- und ausbauen. Hierfür können verschiedene Strategien verfolgt werden. Egal welche Strategie verfolgt wird, am Ende sind die Gewinne als Einnahmen aus Kapitalvermögen zu betrachten. Dies bedeutet, dass auch die Besteuerung im Rahmen der Einkommenssteuer ausfällt. Diese wird mit einem pauschalen Steuersatz von 25% versteuert. Für zusätzliche Abgaben wird ein Pauschbetrag zwischen 801€ und 1602€ pro Person angesetzt. Neben dieser Strategie, die von Privatleuten zur Steueroptimierung genutzt wird, gibt es eine weitere. Der Aktienkauf mit vermögensverwaltender GmbH.

Aktien kaufen mit vermögensverwaltender GmbH - Worum geht's ?

Aktienkauf mittels einer vermögensverwaltenden GmbH ist eine Strategie, bei der die GmbH als juristische Instanz fungiert, um Aktien zu erwerben und zu verwalten. Sie bietet Steuervorteile und Haftungsbeschränkungen für Gesellschafter. Durch Diversifikation des Vermögens in Aktienmärkte strebt sie langfristiges Wachstum an. Diese Struktur erlaubt flexible Gewinnausschüttungen. Jedoch erfordert sie gründliche Planung und Kenntnis der rechtlichen Rahmenbedingungen, um ihr Potenzial optimal zu nutzen.

Für den Aufbau von Vermögen mittels Aktien muss dabei zwischen sogenannten Growth Aktien, also Wachstumsaktien, die aufgrund der Unternehmensperformance einen Wertzuwachs erzielen können und Value-Aktien, die durch die (wiederholte) Ausschüttung hoher Dividenden gekennzeichnet sind unterschieden werden.

 

Aktien kaufen mit vermögensverwaltender GmbH - So geht's?

Aktienkauf mittels einer vermögensverwaltenden GmbH erfordert klare Schritte und Strategien. Zunächst gründet man die GmbH (siehe "allgemeine Vorschriften zur Gründung einer GmbH”), definiert ihre Ziele und legt das benötigte Kapital fest. Dann wählt man einen geeigneten Broker für den Aktienhandel aus, der den Bedürfnissen der GmbH entspricht. Es folgt die Eröffnung eines Depots auf den Namen der GmbH, um Aktien zu halten und zu handeln. Die Wahl der Aktien erfolgt unter Berücksichtigung der Anlageziele, Risikotoleranz und des langfristigen Wachstumspotenzials. Kontinuierliches Monitoring des Aktienportfolios ist entscheidend, um auf Marktentwicklungen zu reagieren. Die GmbH muss alle Transaktionen und Entscheidungen sorgfältig dokumentieren, um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen. Steuerliche Überlegungen spielen eine wichtige Rolle, daher sollte eine effiziente Steuerplanung erfolgen, um die Vorteile der GmbH-Struktur zu nutzen. Es ist ratsam, professionelle Beratung von Steuerexperten und Rechtsanwälten in Anspruch zu nehmen, um rechtliche Aspekte und Steuervorteile optimal zu nutzen und potenzielle Risiken zu minimieren.

allgemeine Vorschriften zur Gründung einer GmbH:

Die Regelungen zur Gründung einer GmbH finden Sie hauptsächlich in §5 GmbHG. Anbei ein kurzer Überblick: 

 

  • 5 Stammkapital; Geschäftsanteil

(1) Das Stammkapital der Gesellschaft muß mindestens fünfundzwanzigtausend Euro betragen.

(2) Der Nennbetrag jedes Geschäftsanteils muss auf volle Euro lauten. Ein Gesellschafter kann bei der Errichtung der Gesellschaft mehrere Geschäftsanteile übernehmen.

(3) Die Höhe der Nennbeträge der einzelnen Geschäftsanteile kann unterschiedlich bestimmt werden. Die Summe der Nennbeträge aller Geschäftsanteile muss mit dem Stammkapital übereinstimmen.

(4) Sollen Sacheinlagen geleistet werden, so müssen der Gegenstand der Sacheinlage und der Nennbetrag des Geschäftsanteils, auf den sich die Sacheinlage bezieht, im Gesellschaftsvertrag festgesetzt werden. Die Gesellschafter haben in einem Sachgründungsbericht die für die Angemessenheit der Leistungen für Sacheinlagen wesentlichen Umstände darzulegen und beim Übergang eines Unternehmens auf die Gesellschaft die Jahresergebnisse der beiden letzten Geschäftsjahre anzugeben.

 

Wenn Sie den allgemeinen Bestimmungen gemäß den Vorschriften gegründet haben, dann steht der Trading GmbH und dem Handel mit Aktien nichts mehr im Weg.

 

Steuerlicher Vorteile einer Trading GmbH

Erzielt eine Privatpersonen Trading Gewinne, so muss sie diese mit rund 26,38 % Steuern. Im Gegensatz muss die Trading GmbH auf Gewinne aus dem Wertpapierhandel lediglich 1,54 % Steuern bezahlen. Um das zu verstehen, schauen wir uns die Situation etwas genauer an.

 

Normale Privatanleger können nur bis zu 801 Euro pro Jahr an Dividenden, Zinsen und Gewinnen aus Aktien steuerfrei erhalten. Alle weiteren Erträge werden mit der Abgeltungssteuer plus Solidaritätszuschlag und möglicher Kirchensteuer besteuert. Das bedeutet üblicherweise eine Steuerlast von 26,38% bis 27,99%.

 

Für eine GmbH gelten andere Regeln. Sie zahlt Steuern nur auf den erwirtschafteten Gewinn, der durch absetzbare Kosten gemindert wird. Bei einer GmbH fallen dann Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer an. Allerdings beträgt die effektive Steuerlast in der Regel rund 30,825% und nicht die besagten 1,54%. Was muss man berücksichtigen bzw. gestalten, um diese niedrige Steuerlast erzielen zu können?

 

Steuerlicher Vorteile bei Gewinnen aus Aktienverkäufen
Um auf die 1,54% Besteuerung zu kommen muss Folgendes beachtet werden:

  1. Es handelt sich dabei nur um die Gewinne aus Aktienverkäufen, nicht um Dividenzahlungen
  2. Eine GmbH muss nur 5% der Gewinne aus Aktienverkäufen versteuern
  3. Der Gewinnanteil von 5% wird mit dem Steuersatz der GmbH versteuert

 

Im folgenden Rechenbeispiel wird deutlich, wie es so zu den 1,54% kommt.

 

Gewinne aus Aktienverkäufen                     100.000.-
5 % der Gewinne unterliegen der Besteuerung 100.000.- x 5% = 5.000.-
Steuersatz der GmbH ca. 30,825%           5.000.- x 30,825% = 1.541,25
-> 1.542,25 / 100.000,00 = 1,541

 

Steuerlicher Satz bei Gewinnen aus Dividenden
Dividenden sind wie eine Art Belohnung für Investoren, die mittels Ausschüttung am Erfolg der Firma beteiligt sind.  Wie viel Steuern darauf bezahlt werden, hängt davon ab, wie viel Anteile die GmbH an der Firma besitzt. Wenn die GmbH weniger als 10% hält, sind die Dividenden ziemlich hoch besteuert – etwa 30,825%. Bei einer Beteiligung von ≥ 10% und < 15% beträgt die Steuer etwa 15,79% (keine Körperschaftsteuer, aber Gewerbesteuer). Nur wenn die Beteiligung über 15% liegt, sind Dividenden mit ca. 1,54% besteuert.
Meistens haben aber die wenigsten Investoren weniger als 10% Anteil an anderen Unternehmen.

 

Die Vorteile einer vermögensverwaltenden GmbH mit Aktien

    • Steuervorteil beim Handel mit Growth Aktien: Eine vermögensverwaltende GmbH zahlt 1,54% Steuern auf die Gewinne im Aktienhandel
  • Steuervorteil: Geschäftsführergehalt: Eine vermögensverwaltende GmbH kann das Geschäftsführergehalt eines Gesellschafters als Betriebsausgabe angeben und kann somit die Gewinnangabe reduzieren.  
  • Steuervorteil: Haftungoptimierung: Die vermögensverwaltende GmbH haftet bei finanziellen Schwierigkeiten lediglich mit dem GmbH-Vermögen. Privatvermögen der Gesellschafter bleibt außer Acht.

 

Die Nachteile einer vermögensverwaltenden GmbH mit Aktien

  • keine Verlustrechnung mit Aktien: Eine vermögensverwaltende GmbH mit Aktien kann keine Verluste mit Gewinnen aus anderen Aktienverkäufen verrechnen.
  • Verwaltungskosten: Eine GmbH ist dazu verpflichtet, einen Jahresabschluss und eine Steuererklärung zu erstellen, für die Honorare fällig werden.
  • Wegzugsteuer bei Wegzug ins Ausland: Die "Wegzugsteuer" oder auch "Exit Tax" ist eine Steuer, die in einigen Ländern bei Personen oder Unternehmen erhoben wird, die ihren steuerlichen Wohnsitz oder ihren Firmensitz ins Ausland verlagern. Wenn eine vermögensverwaltende GmbH, die in Aktien investiert, ins Ausland umzieht, kann dies potenzielle steuerliche Nachteile mit sich bringen, die berücksichtigt werden sollten.

 

Fazit

Die vermögensverwaltende GmbH ist für den Handel mit Aktien eine attraktive Möglichkeit, da es möglich wird, den Steuersatz auf 1,54% zu senken und so das Vermögen schneller aufbauen zu können. Allerdings sollte man beachten, dass zusätzliche Kosten auf die GmbH Inhaber zukommen – sowohl für die Gründung der Trading-GmbH, als auch für die laufenden Kosten der Steuerberatung.

Über den Autor:

Thomas May

Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Fachberater für Restrukturierung und Unternehmensplanung (DStV e.V.)

Tel.: +49 7131 72409-0

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